55. parteitag der kpdksuzöd

 
"[...] Genau. Für uns hier bedeutet 0 Rest, dass ein alter 5-Jahres-Plan zu Ende geht, und ein neuer auf dem Tisch liegt."

Applaus.

"Danke. Nun ist es an der Zeit, sich zu überlegen, wie gut es uns gelungen ist, den alten Plan einzuhalten und den neuen Plan vorzustellen. Was waren also unsere Ziele in den vergangenen fünf Jahren? Als allererstes und allerwichtigstes Ziel wäre da das politische Überleben. Liebe Genossen, das haben wir wieder einmal geschafft!"

Applaus.

"Wir alle wissen, wie hart die Zeiten für uns geworden sind und wie schwierig es ist am Leben zu bleiben, besonders seit dem Fall der nicht-unterzögersdorfer Sowjetunion. Das zweite Ziel haben wir leider wieder nicht erreicht: Aufbau der Schwerindustrie. Es wird auch weiterhin eine große Herausforderung für uns bleiben. Wir kämpfen nicht nur in diesem Zusammenhang mit drei grundsätzlichen Problemen.
Mangel an Rohstoffen.
Mangel an Arbeitern.
Mangel an Wissen.
Mangel an Platz.
Wie wir diesen und anderen Problemen begegnen werden, werde ich im Zusammenhang mit dem neuen 5-Jahrensplan erläutern.
Eine wunderbare Leistung in den vergangenen Jahren war unsere großangelegte Verwaltungsreform. Vielleicht werden sich einige Gäste, die schon letztes Jahr dabei waren, als wir unsere Grenzen zum ersten Mal für Touristen öffneten, erinnern, wie schwierig die Einreiseprozedur war. Ich war fast den ganzen Tag beschäftigt, die Anträge zu bearbeiten und die komplizierte Prozedur durchzuführen. Viele Gäste mussten leider bis zu drei Stunden auf die Einreise warten. Heuer hingegen war alles viel einfacher."

"Ja! Ja!"

"Wir sind noch nicht perfekt, aber schon einen wesentlichen Schritt weiter. Eine große Hilfe im Kampf gegen unsere Bürokratie war unsere bisher größte technische Errungenschaft. Ein Supercomputer, der für uns den Eintritt in das Informationszeitalter bedeutet. Er ist unser ganzer Stolz!"

"Ja! Ja!"

"Wie sich heute gezeigt hat sind wir noch nicht sehr gut im Umgang mit dieser Technologie. Einige elektronisch vorausgeschickte Anmeldungen sind im System verloren gegangen und wir mussten sie händisch neu erstellen. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir auch diesen Fehler bald gefunden haben werden. Als letzter Punkt im alten Plan ist die vorsichtige Öffnung unserer kleinen Enklave nach außen zu erwähnen. Seit dem Vorjahr lassen wir an einem Wochenende im Jahr Besucher in unser Land. Das ist aus verschiedenen Gründen sehr sehr wichtig für uns. Auch wenn wir es nicht gewöhnt sind, weil wir uns bisher sehr stark isoliert haben. Diese Isolation war für uns überlebenswichtig. Doch nun haben sich die Zeiten geändert. Wir brauchen vor allem geistige, also wissenschaftliche, Befruchtung von außen. Ich will es auf den Punkt bringen: wir sind stark rückständig! Wir haben großen Aufholbedarf! Aber wir sind nicht dumm. Wir haben die Möglichkeit alles zu verstehen, wenn man es uns erklärt. Und ich freue mich schon auf viele Gespräche mit unseren Gästen im Laufe dieser zwei Tage. Lasst mich euch nun den neuen Plan vorstellen! [...]"

 



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